Jugendliche programmieren ihre eigenen Apps – das App Summer Camp 2016

Vom 24.-26. August 2016 war es endlich wieder soweit! Zum dritten Mal fand das App Summer Camp statt. Bei der dreitägigen Veranstaltung trafen sich 35 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren aus Hamburg, um eigene Apps für Tablets und Smartphones zu entwickeln – mehr als die Hälfte der Teilnehmer waren Mädchen! Zum Abschluss präsentierten die Jugendlichen ihre großartigen Apps vor 100 begeisterten Besuchern im betahaus Hamburg.

Tag 1: Crashkurs Programmieren

Am ersten Tag lernten die Jugendlichen Grundlagen der Programmierung. Mit dem Tool App Inventor machten sich die Jugendlichen mit den Konzepte der Informatik vertraut und konnten bereits vor der Mittagspause ihre ersten selbstgebauten Apps auf dem Smartphone oder Tablet testen. Gestärkt nach dem Mittagessen wurden Nachmittags weitere Apps entwickelt. Ob Wahrheitskugeln, Spiele oder Zeichenprogramme –  schnell war klar, was bei der Entwicklung einer App alles zu beachten ist, aber auch das Programmierung kreative Teamarbeit ist, Spaß macht und vor allem logisches Denken und Problemlösefähigkeit schult.

Kinder App Summer Camp 2016
Prototyping

Tag 2: Von der App-Idee zum Prototypen

Am zweiten Tag stellten alle Teilnehmer in einem kurzen Pitch ihre App Ideen vor. Wie bei einem richtigen Hackathon fanden sich danach 9 Teams zusammen. Erste Skizzen wurden gemacht, Funktionalitäten und Designentwürfe diskutiert und schließlich das Konzept für die App festgelegt.

Als besonderer Gast war nach dem Mittagessen Anne Orfert eingeladen. Sie berichtete in einer entspannten Frage-Antwort-Runde von ihrem eigenen Werdegang zur Software-Entwicklerin und gab den Jugendlichen einen Einblick in Ausbildungsmöglichkeiten und in den Joballtag als Informatikerin. Den Rest des Tages programmierten die Teams an ihre eigenen Apps und lösten dabei Probleme, die auch bei ‘richtigen’ Software-Entwicklungsprojekten auftreten.

Unterstützt wurden die Jugendlichen dabei von Software Entwickler*innen verschiedener IT-Firmen und Teilnehmer*innen vergangener App Summer Camps. Deshalb gilt unser herzlicher Dank unseren Coaches und Mentoren, welche die Jugendlichen im Laufe der drei Tage durch ihre großes Engagement grandios unterstützt haben. 

Zudem wurden die Jugendlichen von Lara (ehemalige App Summer Camp Teilnehmerin) und Florian mit der Kamera begleitet, welche ein kleines Video über das App Summer Camp gedreht haben. Gebannt von ihren eigenen App Ideen, konnten wir die Teams am Nachmittag dann nur mit Eis zur Erfrischung bestechen, eine Pausen einzulegen.

Mädchen mit App
Abschlusspräsentation

Tag 3: Abschlusspräsentation und Live-Demo der Apps

Am letzten Tag stand die Abschlusspräsentation im Fokus. Die Teams finalisierten und testeten ihre Apps und nahmen letzte Änderungen am Design ihrer Apps vor. Jedes Team bereitete eine Präsentation vor, in der sie neben der Beschreibung ihrer App, Probleme bei der Entwicklung, sowie Funktionalitäten und den Code ihrer App beschrieben.  Zu unserer großen Freude, kam am Vormittag sogar das Fernsehen zu Besuch, um sich einen Eindruck vom App Summer Camp zu machen. Hamburg 1 berichtete im Anschluss über die Veranstaltung.

Die App “Team Creator”, hilft Gleichgesinnte für Nachbarschaftshilfe und Hobbies zu finden. Das Team “Dienstplaner” präsentierte eine App, die bei der digitalen Dienstplanerstellung für Schulsanitäter hilft. Die App “My Wardrobe” ist ein digitaler Kleiderschrank und hilft einem verschiedenen Outfits zusammenzustellen und abzuspeichern. Der “GPS Wecker” ist nützlicher Helfer, wenn man z.B. mal wieder im Zug eingeschlafen ist. Die App weckt einen erst, man einen bestimmen Ort erreicht hat. Das Team “Tourist Guide” überzeugte mit einer digitalen Stadtführer App für Sehenswürdigkeiten der Stadt Hamburg. Die App “Schulplaner” hilft bei der Verwaltung von Hausaufgaben und Arbeiten und hat eine Erinnerungsfunktion für Pausen integriert. Und gleich 3 Teams beschäftigten sich mit dem Thema Konzerte. Die Apps “Pic-Up Concerts”, “OurConcerts” und “Find Your Concert” und integrierten Funktionen wie z.B. Bildersharing für Konzerte und Festivals, Ticketkauf und Konzertnews.

Mädchen hält Abschlusspräsentation

Und dann war es auch endlich soweit: Trotz hochsommerlicher Temperaturen kamen 100 Gäste ins betahaus Hamburg! Bei einer kleinen Fotoshow bekamen die Zuschauer zunächst einen Einblick in die letzten drei Tage. Als besondere Überraschung war Tina Egolf eingeladen, die in ihrem Grußwort alle Jugendlichen ermutigte, an ihre Fähigkeiten und Ideen zu glauben und ihre neu erworbenen technischen Fähigkeiten zu nutzen, um eigene Apps, Produkte und Anwendungen zu erschaffen.

Der Höhepunkt der Abschlussveranstaltung waren die Präsentationen der Jugendlichen. Alle Teams stellten nacheinander ihre Projekte vor, erklärten ihren selbst geschriebenen Code und präsentierten live ihre Apps.

Die Zuschauer waren begeistert, was für tolle Ideen die Jugendlichen in so kurzer Zeit als App umgesetzt haben und viele Eltern waren verblüfft, mit welcher Selbstverständlichkeit ihre Kinder plötzlich von Code, Screens, Datenbanken oder if-else Anweisungen sprachen. Bei kühlen Getränken hatten die Besucher anschließend die Möglichkeit, die App selbst zu testen und die Teams zu befragen.

gruppenbild mit grünen Schildern

Die große Bewerberzahl von 100 Jugendlichen, sowie die Begeisterung der Teilnehmer haben deutlich gezeigt, wie wichtig die Förderung von technikbegeisterten Jugendlichen ist! Herzlich bedanken möchten wir uns deshalb auch bei unseren Unterstützern und Sponsoren, die einen aktiven Beitrag zur Digitalisierung und Digitalen Mündigkeit unserer Gesellschaft leisten:

Körber-Stiftung, Deutsches Kinderhilfswerk e.V., Otto, XING, Smaato, Jimdo, nextMedia.Hamburg, Handelskammer Hamburg, betahaus Hamburg

Dr. Diana Knodel hat Informatik mit Schwerpunkt Psychologie studiert und in verschiedenen Rollen im IT Bereich gearbeitet. Ihre Begeisterung für Informatik will sie weitergeben. Darum hat sie 2014 mit Philipp die gemeinnützige Organisation App Camps gegründet.