Programmierkurse in Bibliotheken: Einfach mit App Camps

Anlässlich der diesjährigen Code Week waren wir am 26. Oktober 2022 zu Gast in der Stadtbibliothek Bremen. Wir haben mit 12 engagierten SchülerInnen sowie einigen BibliotheksmitarbeiterInnen unser Nachhaltigkeitsspiel „Räum das Labyrinth auf“ mit der grafischen Programmiersprache Scratch programmiert.

Nach einer kurzen Erklärung zu den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, haben wir gemeinsam mit den TeilnehmerInnen Ideen gesammelt, wie wir im Alltag Müll vermeiden können. Die Ergebnisse haben wir in einer Wortwolke festgehalten.

Anschließend ging’s ans Coden. Da die meisten TeilnehmerInnen keine Vorerfahrungen hatten, starteten wir mit einer Einführung in die Programmieroberfläche von Scratch, dann programmierten alle fleißig mit den App Camps Lernkarten. Unser Ziel: Zu zeigen, wie einfach der Einstieg in Scratch ist, wie leicht die Projekte individualisierbar sind und wie die TeilnehmerInnen sich im Team gegenseitig unterstützen können.

Nach der selbstständigen Programmierphase, zeigten uns die TeilnehmerInnen begeistert ihre eigenen Projekte und erklärten kurz, was sie angepasst hatten, was leicht aber auch was schwer fiel. Nach gut 2 Stunden Workshop schauten wir in strahlende Gesichter und freuen uns, wenn die Kids weiter an Scratch dran bleiben und Freunde, Eltern oder Lehrkräfte damit anstecken.

Codeweek Bremen 2022

Auch den BibliotheksmitarbeiterInnen wurde durch unseren Workshop deutlich, wie die Programmiersprache Scratch in ihrem Bibliotheksangebot zur didaktischen Vermittlung von gesellschaftlich relevanten Themen wie z.B. Nachhaltigkeit eingesetzt werden kann.

App Camps Unterlagen für Bibliotheken und außerschulische Initiativen

Die kostenfreien Unterrichtsunterlagen auf appcamps.de sind nicht nur für Schulen gedacht. Sie können auch überall dort eingesetzt werden, wo engagierte BildungsmultiplikatorInnen die Themen Grundlagen der Informatik, Einstieg in die Programmierung und Medienkompetenz vermitteln möchten. Außerschulische Lernorte, wie Bibliotheken, Volkshochschulen und private Initiativen sind ideal geeignet um lokale und regionale Zusatzangebote für digitale Bildung zu schaffen.

Deshalb freuen wir uns auch über alle TeilnehmerInnen aus solchen Bildungsinstitutionen, die an unseren Webinaren und Workshops teilnehmen.

In den letzten Jahren wurden wir immer wieder von Bibliotheken angesprochen, ob wir auch Präsenz-Workshops für Personal anbieten, in denen wir unsere Unterrichtsmaterialien und die Arbeit damit vorstellen können. Deshalb möchten wir die Chance nutzen und an dieser Stelle einen Erfahrungsbericht zum Workshop geben und haben Felicitas Nieting von der Stadtbibliothek Bremen ein paar Fragen gestellt.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, während der Code Week 2022 einen Workshop zusammen mit App Camps zu veranstalten?

Wir wollten eigentlich eine Lesung zum Thema Programmieren mit Philipp Knodel machen, aber das passte zeitlich nicht. Er hat uns dann auf App Camps hingewiesen und Anne und Tom als Ansprechpartner für einen Workshop empfohlen. Das war natürlich noch besser für die Code Week.

Buch Cover Einfach programmieren lernen mit Scratch

Warum ist die Zusammenarbeit mit App Camps für euch als (Stadt-)Bibliothek spannend?

Wir finden es natürlich immer spannend, neue Angebote für die Bibliothek auszuprobieren und gerade in einem Bereich, den KundInnen nicht unbedingt mit Bibliothek verbinden, Angebote anzubieten. Für uns MitarbeiterInnen ist es auch spannend, Profis über die Schulter zu schauen, um für unsere eigenen Angebote neue Impulse zu bekommen. Und da App Camps sehr viele tolle kostenfreie Unterrichtsmaterialien auf ihrer Webseite anbietet, ist der Schritt, solche Workshops selbst anzubieten, nur noch ein kleiner.

Wie sieht die digitale Ausstattung bei euch an der Stadtbibliothek Bremen aus?

Wir bieten unseren Kunden PC-Arbeitsplätze, Ipads und natürlich Kopierer und Drucker an. Zusätzlich gibt es Workshops mit Tagtool, einer App zum gemeinschaftlichen Zeichnen und Animieren. Für Kinder und Jugendliche gibt es verschiedene Konsolen, die bei uns ausprobiert werden können und für Jugendliche und Erwachsene auch 2 VR-Stationen, wo man in virtuelle Welten eintauchen kann. Zu besonderen Veranstaltungen packen wir auch unseren Green Screen aus z. B. zu unserem Familientag im November.

Welche Zielgruppe sprecht ihr mit euren digitalen Workshops an?

Wir möchten gern alle Altersgruppen ansprechen und bieten daher von Angeboten für Vorschulkinder mit BeeBots bis zu VR-Einführungen für Erwachsene für jede Zielgruppe etwas. Scratch war ein Testballon, der uns aber allen viel Spaß gemacht hat. Da können wir hoffentlich bald noch mehr Angebote zum Programmieren machen. Beliebt sind auch MakeyMakey Veranstaltungen und eben TagTool.

Welche Themen und Werkzeuge sind für euch und eure Zielgruppe interessant?

Interessant ist immer, möglichst interaktive Veranstaltungen anzubieten, bei denen die TeilnehmerInnen nachher etwas mitnehmen – entweder eine tolle neue Erfahrung, neue Anregungen oder tatsächlich ein Ergebnis, dass sie präsentieren können. Unsere Aktionsfläche bietet dafür Raum zum Experimentieren mit allen möglichen Formaten, Zielgruppen und Themen – von Brettspieltagen bis nachhaltig verpacken, von MakeyMakey bis VR.

Für uns als MitarbeiterInnen sind neue Formate, die sich leicht und mit wenig (finanziellen) Ressourcen umsetzen lassen können, natürlich super. Wenn wir z. B. neue Apps oder Programme kennenlernen, die wir in unsere Angebote integrieren können, ist das für uns ein echter Gewinn.

Welche Tipps würdet ihr anderen Bibliotheken geben, die Interesse an Workshops zu digitalen Themen haben?

Bietet solche Workshops im Rahmen der Code Week an und begeistert Kinder für Coding und Robotik. Ladet auf jeden Fall KollegInnen ein, an den Workshops teilzunehmen um „Schwellenangst“ vor solchen Angeboten abzubauen. Jede/r kann coden 😉

Mit welchem Budget habt ihr den Workshop finanziert? 

Wir haben für Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche ein eigenes Budget, aus dem wir solche Veranstaltungen finanzieren können. Es gibt auch in den verschiedenen Bundesländern teilweise Möglichkeiten, Veranstaltungen in diesem Bereich sponsern zu lassen. Gute Kooperationspartner sind da auch die VHS oder die Landesmedienanstalten. So lassen sich Kosten auch teilen oder verringern.

Herzlichen Dank für das interessante Interview, liebe Felicitas!

Falls ihr nun neugierig auf unseren Scratch Kurs zum Thema Nachhaltigkeit geworden seid, findet ihr die vier Unterrichtseinheiten hier.

Wenn ihr Interesse an einem Workshop mit App Camps Unterrichtsunterlagen in eurer Bibliothek veranstalten möchtet, sprecht uns gerne an und schickt eure Anfragen an tom@appcamps.de.

Nachhaltigkeitsziele
Tom Wiedemann App Camps

Als studierter Medienwissenschaftler interessiert sich Tom dafür, wie analoge und digitale Medien unser Leben beeinflussen. Bei App Camps entwickelt Tom Unterrichtsunterlagen und ist als Trainer aktiv.