App Summer Camp 2018 – die Zukunft mitgestalten
„Wer programmieren kann, gestaltet die Zukunft“, sagt Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin von Hamburg, und zitiert damit das formulierte Ziel von App Camps. Sie fügt hinzu: „Aber jetzt bin ich gespannt, was ihr entwickelt habt.“ Damit ist der Moment gekommen, auf den die 21 Schülerinnen hingearbeitet haben. Vor ihren Eltern, Freunden und der Politikerin Katharina Fegebank zeigen die Mädchen, welche App sie in unserem dreitägigen „App Summer Camp“ programmiert haben. Auch Google-MitarbeiterInnen haben zugeschaut, denn die Google Zukunftswerkstatt war einer unserer Unterstützer. Für das App Summer Camp durften wir die klimatisierten Räume von Google nutzen.
„Wir sind so stolz auf euch“, ist der häufigste Satz, den wir, genau wie die sieben ehrenamtlichen Mentorinnen, an dem Präsentationstag sagten. Die Mädchen haben es geschafft mit kaum beziehungsweise keinen Vorkenntnissen funktionsfähige Android-Apps mit dem MIT App Inventor umzusetzen.
Die Apps: Von Schulplaner bis Snake-Spiel
Wichtig war uns, dass die Entwicklerinnen ein Ziel formulieren und ein Problem mit der eigenen App lösen. Dementsprechend stammten einige Ideen aus ihrem Alltag. So waren zwei von acht Ideen zum Thema Schule. Ein cleverer Schulplaner (ClevererSchulplaner und Smartplanner), in dem Hausaufgaben gespeichert und Tipps und Tricks angezeigt werden.
Die anderen Teams entwickelten ein eigenes Blumen-Lexikon (MyGarden), zwei Apps mit einer interaktiven Karte mit Sehenswürdigkeiten (CityExplorer und Travelpedia), das ehemalige Nokia-Handy-Spiel „Snake“ (SnakeIt) und eine App zum spielerischen Kuchenbacken (BakeTheCake).
„Das ist wie Puzzeln für Fortgeschrittene“, kommentierte eine Teilnehmerin das Programmieren. Mit dieser Aussage liegt sie gar nicht so falsch. Denn beim Puzzlen müssen die passenden Stücke miteinander verbunden werden und nur mit allen Elementen ergibt sich ein Bild. Vereinfacht gesagt, wirken die einzelnen Befehle und Anweisungen bei der Programmierung genau so. Und am Ende entsteht in unserem Fall optisch eine funktionsfähige App. Im App Inventor sehen die einzelnen Blöcke sogar wie Puzzleteile aus.
Die Vorbereitung: Tag 1 und 2
Um die Grundlagen zu erlernen, haben die Schülerinnen am ersten Tag (25. Juli 2018) einige Apps, zum Beispiel eine Wahrheitskugel- oder eine Zeichen-App nachgebaut. Zur einfachen Einarbeitung, haben sie die App Camps Unterrichtsmaterialien zur App Entwicklung mit dem MIT App Inventor genutzt. Die Mentorinnen haben sie dabei unterstützt.
Am zweiten Tag stellten die Teilnehmerinnen ihre eigenen App-Ideen in einem einminütigen Pitch vor. Danach konnten sie sich in Teams für eine entscheiden und bekamen eine betreuende Mentorin zur Seite gestellt. Dann starteten sie mit ersten Skizzen, dem letztendlichen Konzept und der Umsetzung.
Die Mentorinnen: Wie wird man Entwicklerin?
Die Wege der ehrenamtlichen Mentorinnen Richtung Programmierung sind sehr unterschiedlich. Am ersten Tag erzählten sie davon und wurden so zum Vorbild. „Wie gut müssen die Noten sein?“, „Was macht ihr damit?“, „Wie seid ihr dahin gekommen?“ – all das waren nur einige Fragen, die die Schülerinnen interessierten.
Einige haben Medieninformatik studiert, eine Medizininformatik, wieder eine andere Journalistik. Häufig durch unbewusste Momente, wie eine Pflichtveranstaltung, entdeckten sie, dass beispielsweise App- oder Web-Entwicklung Spaß macht. Vorab hatten sie dieses Feld für sich aber gar nicht auf dem Schirm – jetzt möchten sie es nicht mehr missen.
Ausblick: Weiter Apps programmieren
Immer wieder fragten uns die begeisterten Teilnehmerinnen, wie es nach dem „App Summer Camp“ weitergehen kann, wenn sie weiter Apps entwickeln möchten. Hier haben alle Interessierten, also vielleicht auch du oder deine Töchter, die Chance, sich auf einen Platz beim Mädchen Digital Club zu bewerben, der im September stattfindet. Außerdem findet im Oktober die Code Week in Hamburg.
Katharina Fegebank ist nicht nur Hamburgs Zweite Bürgermeisterin, sondern auch Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung. Sie kennt die Problematik, dass die Entwickler-Szene von Männern dominiert wird. „Es ist ganz wichtig, dass auch Mädchen und junge Frauen programmieren. Damit habt ihr heute einen wichtigen Schritt gemacht.“
Danke für die Unterstützung
An dieser Stelle möchten wir uns auch noch bei den Unterstützern des App Summer Camps bedanken: Otto, Jimdo, Google Zukunftswerkstatt, Smaato, nextmedia Hamburg und XING haben das App Summer Camp finanziell unterstützt. Herzlichen Danke dafür.
Und vielen lieben Dank auch an die großartigen Mentorinnen – tolle Tech Frauen und Rollenmodelle für die Schülerinnen! Danke an Johanna Daher für diesen Artikel.
Dr. Diana Knodel hat Informatik mit Schwerpunkt Psychologie studiert und in verschiedenen Rollen im IT Bereich gearbeitet. Ihre Begeisterung für Informatik will sie weitergeben. Darum hat sie 2014 mit Philipp die gemeinnützige Organisation App Camps gegründet.