OctoStudio: Tolle App zum Programmieren lernen
Wir haben uns sehr gefreut, als wir im Oktober 2023 gesehen haben, dass es ein neues Tool von den Machern von Scratch gibt. Sie haben OctoStudio gelaunched, eine tolle Programmierumgebung, mit der ihr als Lehrkräfte euren SchülerInnen Programmieren und Grundlagen der Informatik mit viel Spaß am Ausprobieren beibringen könnt.
Was ist OctoStudio?
OctoStudio ist eine recht neue, kostenlose mobile Coding-App, entwickelt von der Forschungsgruppe „Lifelong Kindergarten“ am MIT Media Lab, in Zusammenarbeit mit Bildungspartnern aus der ganzen Welt. Vom MIT Media Lab stammt auch die grafische Programmiersprache Scratch, mit der wir bei App Camps sehr gerne arbeiten.
OctoStudio ermöglicht SchülerInnen, interaktive Animationen und Spiele auf Mobiltelefonen und Tablets zu erstellen. Es basiert dabei auf den Prinzipien des kreativen Lernens, die die Forschungsgruppe auch schon bei der Entwicklung der Scratch-Coding-Umgebung verwendet hat.
OctoStudio hat wie Scratch eine blockbasierte Programmierumgebung und ist vollständig kostenfrei verfügbar. Es gibt keine Werbung oder In-App-Käufe und es werden keine Nutzerdaten gesammelt.
Was ist das Tolle an OctoStudio?
- Mit OctoStudio lassen sich dank der blockbasierten Programmiersprache recht einfach kleine Apps entwickeln: Und seit kurzem gibt es die Oberfläche auch auf Deutsch.
- Die SchülerInnen können Fotos oder Klänge mit dem Gerät aufnehmen und mit Programmier-Blöcken zum Leben erwecken.
- Zudem arbeitet die App mit den Sensoren, die in den mobilen Geräten eingebaut sind. Damit könnt ihr mit euren Klassen Projekte durch Schütteln, Neigen, Springen oder den Einsatz eines Magneten interaktiv gestalten.
- Ihr könnt OctoStudio-Projekte mit Karton oder anderen Bastelmaterialien erweitern, um physische und digitale Welten zu verbinden.
- Alle Projekte lassen sich ganz einfach teilen: Die OctoStudio-Kreationen können als Video, GIF oder interaktive Projektdatei an KlassenkameradInnen, Freunde oder Familie gesendet werden.
Ab welcher Altersstufe?
OctoStudio wurde für eine breite Altersgruppe entwickelt und eignet sich hervorragend für die gemeinsame Nutzung in der Schulklasse, mit Freunden oder Familie. Laut dem MIT funktioniert OcotStudio besonders gut für Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren. Da es aber so spielerisch und unterhaltsam ist, macht es auch Älteren großen Spaß.
Einsatz im Unterricht
Ihr wollt OctoStudio in eurem Unterricht einsetzen? Dann ladet euch die App am besten selbst einmal herunter und probiert sie aus. Die App hilft euch beim ersten Öffnen dabei, die wichtigsten Funktionen zu verstehen. Probiert dann die Beispielprojekte im Bereich „Erkunden“ aus. So lernt ihr, wie die App funktioniert.
OctoStudio bietet für Lehrkräfte (und auch Eltern) einen ausführlichen „Reference Guide“ (im Moment leider nur auf Englisch) an. Da werden der Editor, die Oberfläche aber auch die einzelnen Code-Blöcke ausführlich erklärt.
Wie ähnlich sind OctoStudio und Scratch?
Ihr habt schon mit Scratch gearbeitet? Wunderbar: OctoStudio und Scratch haben viele Ähnlichkeiten als Programmiersprachen, denn sie sind beide blockbasiert. Wenn ihr eine der beiden Sprachen lernt, ist es viel einfacher, die andere ebenfalls zu erlernen! Und Octostudio gibt es genau wie Scratch in recht vielen Sprachen, seit kurzem auch auf Deutsch. Eine Übersicht aller Sprachen findet ihr hier.
Internetverbindung und Speicherplatz
Um die App herunterzuladen, wird eine Internetverbindung benötigt. Für Android beträgt die Download-Größe weniger als 30 MB. Für iOS beträgt die Download-Größe weniger als 70 MB. Die einzelnen Projekte benötigen natürlich auch Speicherplatz auf dem Endgerät.
Nach der Installation kann die App offline genutzt werden, es ist keine Internet- oder Netzwerkverbindung erforderlich. Zum Teilen der Projekte als Videos, GIFs oder .octostudio-Datei, braucht es ein Internetverbindung.
Für euch ausprobiert
Unser Kollege Tom Wiedemann hat das Tool für euch ausprobiert und in relativ kurzer Zeit dieses kleine Fangspiel „Spaceball“ erstellt. Das Ufo wird dabei durch Kippen des Smartphones gesteuert. Ziel des Spiels: Die Melonen zu fangen, denn sie geben Pluspunkte, die Geister zu vermeiden, denn sie verursachen Minuspunkte. 👻 🛸 Einen groben Blick in den zugehörigen Code findet ihr in den Screenshots.
Wir wünschen euch viel Freude beim Entdecken. Teilt eure Ergebnisse gerne mit uns: anne@appcamps.de oder tom@appcamps.de.
Anne Looks ist studierte Medienwissenschaftlerin und hat lange in der Verlagsbranche gearbeitet. Ihre Leidenschaft ist digitale Produktentwicklung und New Learning. Bei App Camps entwickelt sie Unterrichtsmaterialien, veranstaltet Webinare und hin und wieder schreibt sie etwas, meistens für @app_camps auf Instagram.