Künstliche Intelligenz beim Mädchen Digital Club
Künstliche Intelligenz betrifft uns alle. Vor allem die junge Generation kann Einfluss auf die Art der Künstlichen Intelligenz nehmen, mit der wir später leben. Dazu stellt sich die Frage: Wie kann Kindern und Jugendlichen das Thema Künstliche Intelligenz näher gebracht werden? Ganz einfach: es muss Spaß machen und sie brauchen schnelle Lernerfolge. Sobald sie eigene Ideen und Projekte umsetzen, merken sie, was erreichbar ist und welche Risiken und Grenzen es gibt.
Darum ging es im September im Mädchen Digital Club (MDC). In der Google Zukunftswerkstatt Hamburg treffen sich Mädchen regelmäßig zum MDC. Nach einer kurzen Einführung geht es direkt los und die Teilnehmerinnen programmieren eigene Anwendungen. Angeleitet werden sie von Informatikerinnen und anderen Rollenmodellen aus der Digitalbranche. Am Ende präsentieren sie ihre Projekte.
Künstliche Intelligenz mit Scratch
Nach dem ersten Themenblock im Mai 2018 zum Thema Calliope mini, ging es im zweiten Themenblock (September 2018) um das Thema Künstliche Intelligenz. In praktischen Übungen erarbeiteten die Mädchen die Grundlagen und das Potential von Künstlicher Intelligenz. Dazu kam die grafische Programmiersprache Scratch zum Einsatz. Mit dem Tool Machine Learning for Kids können in Scratch einfache Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz programmiert werden. Dass das Thema besonders viel Spaß macht, bestätigt auch Tilda auf die Frage hin, was ihr persönliches Highlight beim MDC war:
Mein persönliches Highlight: „Das Thema Künstliche Intelligenz“ – Tilda, 10 Jahre
Die Mädchen beim MDC entwickelten verschiedene Programme: Chatbots über Robben, Delphine oder Hamburg und eine automatische Bilderkennung. Sie haben gelernt, wie eine künstliche Intelligenz lernt und wie wichtig es ist die Künstliche Intelligenz mit vielen und diversen Beispieldaten zu füttern. Zum Abschluss gab es auch dieses Mal ein Abzeichen, wie eine Teilnehmerin auf ihrer Jacke stolz präsentiert:
Sphero Bot
Genau wie beim letzten MDC war Markus, Programmierer bei Google, für eine Spezialsitzung zu Gast. Dieses Mal mit dem Sphero Bot, einer kleinen Roboter Kugel. Die Mädchen haben mit den Spheros beigeistert Bowling und Fußball gespielt sowie ein Labyrinth gelöst.
Warum programmieren lernen im MDC?
Mit dem Mädchen Digital Club wollen wir Mädchen Einblicke in zukunftsrelevante Themen wie Künstliche Intelligenz und die Welt des Programmierens geben. Wir wollen zeigen, dass Programmieren lernen kreativ ist sowie Spaß macht und Themen wie KI nicht so schwer sind, wie man denkt. So berichtet auch der Vater einer Teilnehmerin:
Ich habe meine Tochter zum Mädchen Digital Club angemeldet, „damit sie Spaß am Programmieren entdeckt und etwas Neues lernt.“ – Michael, Vater einer Teilnehmerin
Zusätzlich wollen wir Rollenmodelle aus der Digitalbranche zeigen und so Berufsperspektiven eröffnen. Künstliche Intelligenz ist real und wird auch in der Zukunft zunehmend relevant sein. Um sie zu gestalten, brauchen (junge) Menschen digitale Kompetenzen. Das sehen auch die Eltern der Mädchen so:
„Meine Tochter zeigt schon früh Interesse daran zu verstehen, wie Computer, Handy, Internet eigentlich funktionieren. Ich habe selbst beruflich jeden Tag mit der Digitalisierung und den Auswirkungen auf Geschäftsmodelle, Organisationen, Teams und Jobprofile zu tun und bin fest davon überzeugt, dass digitale Kompetenz schon heute Kernkompetenz ist und weiterhin an Bedeutung gewinnen wird. Um so wichtiger, Mädchen gezielt zu ermutigen, fördern und begeistern, sich in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern und Themen auszuprobieren. Super Initiative von Apps Camps!“ – Annett, Mutter einer Teilnehmerin
Wie geht es mit dem Mädchen Digital Club weiter?
Das wissen wir jetzt noch nicht. Was wir aber wissen, ist, dass wir sehr viel Spaß hatten und ganz sicher weiterhin Formate für Mädchen anbieten möchten. Darin bestärken uns auch die Eltern der Mädchen. Matthias, der berichtet, dass es seiner Tochter beim MDC vergleichsweise am besten gefällt, findet, dass unser Konzept besonders gut aufgeht.
„Genderspezifisch, motivierend, didaktisch gut. Andere Veranstaltungen haben mehr Stoff, motivieren aber nicht so sehr. Allein unter Jungs ist es für Mädchen manchmal nicht so motivierend.“ – Matthias, Vater einer Teilnehmerin
In diesen Sinne: Wir freuen uns auf eine Zukunft mit herausragenden GestalterInnen.
Mehr Infos zum MDC findest du hier: appcamps.de/maedchen-digital-club.
Dr. Diana Knodel hat Informatik mit Schwerpunkt Psychologie studiert und in verschiedenen Rollen im IT Bereich gearbeitet. Ihre Begeisterung für Informatik will sie weitergeben. Darum hat sie 2014 mit Philipp die gemeinnützige Organisation App Camps gegründet.