ChatGPT und Co: Generative künstliche Intelligenz in der Schule
„Warte, ich frag kurz ChatGPT.“ „Schau mal, ich habe dazu schon ein Bild generiert.“ Solche oder ähnliche Sätze hört man in Klassenräumen und auf Schulhöfen immer häufiger. Künstliche Intelligenz ist längst Teil unseres Alltags geworden. Deshalb ist es wichtig, dass auch und besonders Schülerinnen und Schüler sich mit dieser neuen Technologie beschäftigen und damit verbundene Chancen und Risiken kennen. Einen Überblick über Anwendungen von insbesondere generativer künstlicher Intelligenz und eine praktische Anleitung zum Einbinden dieser in den Unterricht bietet dieser Blogbeitrag.
Was ist eigentlich generative künstliche Intelligenz?
Als generative künstliche Intelligenz (kurz GKI oder gKI) bezeichnet man KI Modelle, die auf die Erstellung neuer Inhalte ausgelegt sind. Wie andere Formen von künstlicher Intelligenz auch lernt sie, indem sie große Datensätze analysiert und Muster darin erkennt. Dabei geht sie jedoch über die einfache Analyse von Daten hinaus und schafft neue Kreationen, erzeugt neue und einzigartige Ergebnisse. Diese Ergebnisse können verschiedene Formen haben: Es kann sich um Texte, Bilder, Audio- oder Video-Output handeln. Meistens ist ein GKI Tool auf ein bestimmtes Medium ausgelegt, produziert also z.B. vor allem Text oder nur Bilder.
Welche generativen KI Tools gibt es?
Generative KI Tools gibt es mittlerweile wie Sand am Meer – und sie entwickeln sich ständig weiter. Wir haben hier einmal eine kleine Auswahl einiger Tools für euch zusammengestellt:
Wissenswertes zu generativer KI in der Schule
Was müsst ihr zur Verwendung von GKI im Schulkontext wissen? Und welche Informationen sind für eure SchülerInnen relevant?
Was müsst ihr als Lehrkräfte wissen?
Da künstliche Intelligenz eine sehr neue Technologie ist befinden sich in vielen Bundesländern die Richtlinien zu ihrer Verwendung noch im Wandel. Beobachtet daher stets die aktuellen Regularien für euer Bundesland und eure Schule. Eine Handlungsempfehlung von der Kultusministerkonferenz (KMK) aus dem Oktober 2024 findet ihr hier.
Tauscht euch auch mit anderen Lehrkräften aus, wie diese mit der Verwendung von GKI im Unterricht umgehen - im besten Fall verfolgt ihr im Kollegium eine gemeinsame Linie. Auf jeden Fall solltet ihr aber darauf achten, dass ihr den SchülerInnen klare Regeln zum Einsatz von KI kommuniziert und dass diese auch eingehalten werden. Geht dabei auch auf die Bedürfnisse der Jugendlichen ein.
Wenn ihr (generative) künstliche Intelligenz im Unterricht oder in der Vor- und Nachbereitung einsetzen wollt, tut dies bewusst. Beachtet dabei, dass ihr euch jederzeit an die DSGVO halten müsst und passt auf eure Daten und die eurer SchülerInnen sorgfältig auf.
Was müssen SchülerInnen wissen?
Klärt eure Schülerinnen und Schüler darüber auf, wie KI funktioniert und wie sie unseren Alltag beeinflusst. Besprecht, wo der Einsatz von künstlicher Intelligenz sinnvoll sein kann - und wo nicht. Es ist wichtig, dass sich die Jugendlichen darüber bewusst sind, dass GKI ihnen eine tolle Hilfe sein kann, keinesfalls aber ihre Lern- und Denkarbeit ersetzen sollte. Leitet sie zu einem reflektierten und bewussten Umgang mit der künstlichen Intelligenz an, sodass alle eine sinnvolle und positive Strategie für das Lernen in Zeiten von KI entwickeln.
Unterrichtsmaterialien - Generative künstliche Intelligenz bei App Camps
Auch bei uns findet ihr verschiedene Unterrichtsmaterialien zum Thema Künstliche Intelligenz. Noch ganz neu ist dabei unsere Reihe „Grundlagen der KI“, die aus fünf verschiedenen Einheiten besteht:
In der ersten Unterrichtseinheit lernen die SchülerInnen Grundlagen über maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz. Mit Code.org trainieren sie Stück für Stück ein KI Modell.
In dieser Sitzung erstellen die SchülerInnen einen Comic mit generativer KI. Außerdem lernen sie, wie Diffusionsmodelle funktionieren.
Hier geht es um Grundlagen zur Textgenerierung mit künstlicher Intelligenz. Mit der Unterstützung eines Chatbots schreiben die SchülerInnen Schritt für Schritt eine Kurzgeschichte.
In dieser Einheit beschäftigen sich die SchülerInnen damit, wie künstliche Intelligenz Bilder analysiert und generiert. In drei Übungen experimentieren sie selbst mit verschiedenen KI-Bild-Anwendungen.
Nun dreht sich alles rund um die Frage, wo sich KI auch in Social Media finden lässt. Mit Hilfe von KI erstellen die SchülerInnen Inhalte für einen Fake Social Media Post und simulieren diesen mit dem Tool Zeoob.
In unserer Unterrichtsreihe „Programmieren mit KI“ wiederum können eure SchülerInnen selbst KI-Anwendungen programmieren – mit Scratch, Python, dem App Inventor oder einer Alexa KI. Diese Unterlagen empfehlen wir ab Klassenstufe 7.
Jede Unterrichtseinheit beginnt bei uns mit einem kleinen Startvideo zur Einführung in die Thematik der jeweiligen Unterrichtsstunde. Danach arbeiten die SchülerInnen in eigenem Tempo und selbstständig mit den Lernkarten. In einem Abschlussvideo werden wichtige Konzepte der Thematik der jeweiligen Unterrichtseinheit noch einmal wiederholt oder weitere Ausblicke zum Thema oder Einblicke in den konkreten Berufsalltag gegeben. SchülerInnen können das Thema ohne Vorkenntnisse verstehen. Selbst wenn ihr euch als Lehrkräfte mit KI noch nicht so gut auskennt, ist das kein Problem. Wir geben euch Material und Hilfestellungen zur Vorbereitung auf die Unterrichtseinheit mit an die Hand.
Tipps für noch mehr Materialien und den konkreten Umgang mit KI findet ihr in diesem Blogartikel. Und hier geht es zu unserer Partnerseite bei fobizz, auf der ihr alle unsere Unterrichtsunterlagen im Überblick findet. Immer wieder neuen Input zum Thema KI und Schule zum Anhören findet ihr außerdem auch im Podcast Kreide.KI.Klartext von und mit unserer Gründerin Diana Knodel und Gert Mengel.
Lena Durst studiert Medienwissenschaft in Hamburg und interessiert sich dabei besonders für audiovisuelle Medien und deren Einfluss auf unseren Alltag. Bei App Camps hilft sie als Werkstudentin bei allem mit, was anfällt - sei es bei Social Media, der App Camps Plattform oder unserem Blog.