Agiles Arbeiten im Unterricht: So gelingt’s

Agiles Arbeiten ist in der Wirtschaft total präsent. Doch was ist das eigentlich und warum ist es so beliebt? Kann man das, was in Unternehmen so gut funktioniert auch auf die Schule übertragen und mit Schülerinnen und Schülern agil arbeiten? Was hätte Agiles Arbeiten im Unterricht für Vorteile? Welche Unterlagen und Erfahrungen gibt es damit? In diesem Artikel beantworten wir genau diese Fragen, empfehlen verschiedene Unterrichtsunterlagen zum Thema Agiles Arbeiten und zeigen, wie Lehrkräfte damit bereits im Unterricht arbeiten.

Was ist überhaupt Agiles Arbeiten?

Der Begriff des Agilen Arbeitens kommt ursprünglich aus der Software-Entwicklung. Agiles Arbeiten beinhaltet verschiedene agile Methoden wie Scrum, Kanban oder Design Thinking. Die Vorteile von Agilem Arbeiten sind hohe Flexibilität und Transparenz, sowie eine schnelle Handlungsfähigkeit. Die Teams arbeiten selbstorganisiert und selbstbestimmt an einem Projekt.

Die Methode Scrum

Bei dieser agilen Methode wird das Projekt in mehrere Arbeitsphasen unterteilt, die Sprints genannt werden. Es gibt regelmäßiges Feedback. Innerhalb eines Scrum-Projekts gibt es 3 festgelegte Rollen:

Product Owner: Das ist der/die AuftraggeberIn, der/die die Anforderungen an das Produkt stellt.

Scrum Master: Hilft dem Team, seine Aufgaben zu erledigen, in dem er oder sie dafür sorgt, dass der Prozess ohne Störungen oder Hindernisse ablaufen kann.

Das Team: Arbeitet an den Aufgaben und entwickelt das Produkt.

Ein Scrum Projekt besteht aus mehreren Etappen: Dem Product Backlog (hier werden die Eigenschaften, die das Produkt haben soll, festgehalten), dem Sprint Backlog (hier werden alle anstehenden Aufgaben gesammelt), dem Daily Scrum (in dem jeden Tag zur selben Uhrzeit, die für den Tag anstehenden Aufgaben besprochen werden), den Sprints (Arbeitsphasen, in denen an den Aufgaben gearbeitet wird) und Sprint Reviews (in denen Teilergebnisse vorgestellt werden und Feedback gesammelt wird). 

Die Methode Kanban

Diese Methode stammt ursprünglich aus Japan. Das Automobilunternehmen Toyota entwickelte das System im Jahr 1947. Die Kanban-Methode zeigt, welcher Schritt innerhalb eines Projektes gerade gemacht werden. Auf einem sogenannten Kanban-Board (das kann sowohl ein physisches Whiteboard mit Post-Its als auch ein digitales Board sein) werden mindestens die 3 Spalten „To do“, „Doing“ und „Done“ angelegt. Das Kanban Board kann individuell noch um weitere Spalten ergänzt werden. Die jeweils anstehenden Aufgaben werden auf die passenden Spalten verteilt. So sehen alle Teammitglieder transparent den Status der Aufgaben und es wird schnell deutlich, wenn Ressourcen-Engpässe entstehen.

Wo wird Agiles Arbeiten eingesetzt?

Auch wenn Agiles Arbeiten seinen Ursprung in der Softwareentwicklung hat und immer noch sehr häufig von IT-Unternehmen genutzt wird, kommt es heute vermehrt auch in anderen Unternehmen und Organisationen zum Einsatz. In vielen Unternehmen finden sich auch einzelne Elemente oder Methoden des Agilen Arbeiten wieder (zum Beispiel das Arbeiten mit einem Kanban Board).