Stadtteilschule Alter Teichweg besucht Digitalunternehmen

Ende November 2019 stattete die „Praxisklasse“ der Stadtteilschule „Alter Teichweg“ aus Hamburg dem Unternehmen Barclaycard einen Besuch ab. Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse stehen kurz vor dem Einstieg ins Berufsleben. Das Programm wird gemeinsam von App Camps und Barclaycard Hamburg koordiniert, Volunteers von Barclaycard unterstützen die Jugendlichen als Rollenmodelle und Coaches bei der Berufsorientierung.

Ziel des ganzjährigen Programms ist es, die jungen Menschen dabei zu unterstützen, ihren eigenen Weg nach dem Beenden der Schule zu finden. Dabei soll ein möglichst fließender Übergang von Schule in eine weiterführende Tätigkeit gelingen.

Die Jugendlichen sind zwischen 15 und 18 Jahre alt. Viele haben einen Migrationshintergrund und sind teilweise ohne ihre Eltern oder Familien nach Deutschland gekommen. Das bedeutet: zusätzlich zu dem sowieso schon recht komplizierten Bewerbungssystem in Deutschland mit all dem „Papierkram“ und der Bürokratie kommt bei vielen auch noch die sprachliche Hürde. Das macht es zu schwierig, sich in einer komplexen Arbeitswelt zurechtzufinden.

Bei diesem Besuch im November wurden die elf jungen Fast-Berufseinsteiger in zwei Gruppen eingeteilt und bearbeiteten jeweils eine Stunde ein Thema.

Dabei haben Mitarbeitende von Barclaycard und App Camps, darunter Barclaycards CSR-Manager Umut Savac ebenso wie App Camps Gründerin Diana Knodel die Jugendlichen unterstützt.

Ein Teil des Besuchs bestand darin, „Datenschutz“ und „Umgang mit Daten“ zu thematisieren. Dazu arbeiteten die Schüler*innen zum Beispiel mit Metadaten von Handydaten, die durch die Nutzung von Diensten wie Whatsapp oder GPS gespeichert werden. Sie lernten mit Hilfe von Beispieldaten eines Politikers und erschlossen sich aus dieser verschiedene Aspekte seines Privatlebens: seine Schlafenszeit, die Dauer des Schlafes und die ungefähre Zeit des Abendessens.

Das Ziel war, die jungen Menschen zu sensibilisieren, was die Nutzung des Internets und Social Media angeht. Es war spannend zu sehen, dass die meisten bereits relativ genau wussten, wie gewisse Gefahrenquellen im Internet zu meiden sind und inwiefern Privates zum Beispiel auf Instagram hochgeladen werden kann – oder eben auch nicht. Das hat uns gefreut!

Außerdem wurde mit den Jugendlichen an den persönlichen Berufswünschen und -wegen gearbeitet. Wir haben Anschreiben formuliert und an Lebensläufen geschliffen, mögliche Bewerbungsplätze rausgesucht und sogar schon fertige Bewerbungen abgeschickt.

Schüler arbeiten am Computer
Schüler stehen vor Whiteboard
Schüler arbeiten am Computer

Alle Jugendlichen sind sehr engagiert und haben viele Ideen, für welche Berufe sie sich bewerben möchten: von einer Ausbildung in der Apotheke, Freiwilligendienst in der Notaufnahme bis hin zu einem Praktikum bei einer Fluggesellschaft. Sie wissen, dass es um die Gestaltung ihres eigenen Lebens geht. Ihre Berufswünsche spiegeln deshalb auch ihre wirklichen Interessen wider. Damit das Ganze nicht an Kleinigkeiten wie Rechtschreibfehlern oder Formalien scheitert, haben wir die Jugendlichen bei der Erstellung der Bewerbungen unterstützt.

Obwohl das Thema Berufswahl für die Schülerinnen und Schüler ernst ist, war die Stimmung während der gesamten Zeit sehr entspannt. Die Schüler*innen wirkten alle am Ende motivierter und teilweise voller Vorfreude darauf, die eigene Bewerbung loszuschicken bzw. den nächsten Schritt auf dem Berufsweg zu gehen.

Durch die Berichte der Barclaycard Volunteers wurde ihnen auch klar, dass sie nicht direkt nach ihrem Schulabschluss genau wissen müssen, was sie ihr ganzes restliches Leben lang machen werden. Manchmal führen auch Abzweigungen am Ende zum Ziel – und Umwege im Lebenslauf gibt es ganz oft. Die Barclaycard Volunteers berichteten auch, dass in der (Arbeits) Welt Persönlichkeit oft wichtiger ist als Top-Noten. 

Für die Schülerinnen und Schüler von der Stadtteilschule Alter Teichweg brachte der Tag spannende Einblicke und Tipps für den Einstieg ins Arbeitsleben. In vielen persönlichen Begegnungen mit den Volunteers von Barclaycard verbesserten sie ihr Wissen über die digitale Welt und optimierten ihre Bewerbungsunterlagen. 

Für die Volunteers und uns waren die Begegnungen auch sehr wertvoll. Es hat sehr viel Spaß gemacht und unser Einsatz wurde von den Jugendlichen gewertschätzt. Die Freude, etwas zu bewirken, war in jeder Situation an diesem Tag spürbar. Zu sehen, wie verschiedene verschiedene Gruppen –  Jugendliche und Erwachsene – die sich vorher nicht kannten, innerhalb kurzer Zeit zu einer Gruppe mit einem gemeinsamen Ziel wurden, war faszinierend.

Vielen Dank an alle, die dabei waren, es war wieder ein Erfolg und wir freuen uns schon auf das nächste Treffen im Januar!

Dr. Diana Knodel hat Informatik mit Schwerpunkt Psychologie studiert und in verschiedenen Rollen im IT Bereich gearbeitet. Ihre Begeisterung für Informatik will sie weitergeben. Darum hat sie 2014 mit Philipp die gemeinnützige Organisation App Camps gegründet.